Du möchtest wissen, was nach X Jahren herauskommt, wenn du dein Geld investierst? Mit dem Zinseszinsrechner auf dieser Seite hast du die Möglichkeit, Sparraten, Anlagesummen, angenommene Zinssätze und Zeiträume individuell zu hinterlegen und dir die jeweiligen Ergebnisse ausrechnen zu lassen.
Wer Geld anlegt, möchte sein Vermögen mehren. Besonders gut gelingt das, wenn Zinserträge wieder angelegt werden und selbst Zinsen bringen - dann entsteht der sogenannte Zinseszinseffekt. Das Vermögenswachstum dynamisiert sich im Zeitablauf. Alles Wissenswerte zum Zinseszinseffekt erfährst du in diesem Beitrag. Und mit unserem Zinseszinsrechner kannst du den Effekt ganz einfach und bequem für deine Anlage bestimmen.
Die wichtigsten Punkte:
Der Zinseszins ist der Zins, den ein wiederangelegter Zinsertrag bringt. Erfolgt die Wiederanlage bei einer Geldanlage systematisch und regelmäßig, entsteht der Zinseszinseffekt - im Ergebnis: ein stärkeres Vermögenswachstum als wenn auf die Wiederanlage der Zinserträge verzichtet würde.
Der Zinseszinseffekt wirkt sich umso stärker aus, je höher der Zinsertrag ist und je länger und konsequenter die Wiederanlage betrieben wird. Der Effekt kommt vor allem bei langfristigen Geldanlagen zum Tragen.
Der Zinseszinseffekt erfordert nicht zwingend eine verzinsliche Anlageform. Auch bei Anlagen mit variablen Zinsen oder anderen Kapitalerträgen (z.B. Dividenden) ist ein Zinseszinseffekt möglich. Er ist aber wegen der möglichen Schwankungen weniger sicher kalkulierbar. Bei vielen Investmentfonds ist ein Zinseszinseffekt eingebaut, indem anfallende Fondserträge automatisch wieder angelegt werden. Man spricht von thesaurierenden Fonds.
Bei Einmalanlagen kannst du den Zinseszinseffekt relativ einfach selbst berechnen, wenn du über ein solides mathematisches Grundlagenwissen verfügst.
Die Zinseszinsformel bei einem Anfangskapital K und einem Zinssatz p lautet bei einer Anlagedauer von n Perioden:
KE ist dabei das Endkapital. Der Zinsertrag Z ergibt sich daraus als: Z = KE - K.
Würdest du die Zinsen nur sammeln und auf die Wiederanlage der Zinserträge verzichten, errechnete sich der Zinsertrag Z1 aus der Formel:
Der Zinseszinseffekt Zzeff ist der Unterschied zwischen den Zinserträgen bei Wiederanlage und den Zinserträgen ohne Wiederanlage:
Dazu ein Beispiel: Angenommen sei eine Einmalanlage (Anfangskapital) von 20.000 Euro, ein Zinssatz von 4 Prozent mit jährlicher Zinszahlung und eine Anlagedauer von 20 Jahren. Bei Wiederanlage würde sich ein Endkapital (KE) von 43.822,46 Euro errechnen. Daraus ergibt sich eine (Zinses)zinsertrag (Z) von 23.822,46 Euro. Ohne Wiederanlage würden die Zinserträge (Z1) 16.000,- Euro betragen. Der Zinseszinseffekt (Zzeff) errechnet sich als Differenz (23.822,46 Euro - 16.000,- Euro) und erreicht 7.822,46 Euro. Das ist der Mehrertrag durch systematische Wiederanlage.
Was sich bei Einmalanlagen mittels Taschenrechner recht problemlos ausrechnen lässt, funktioniert bei Sparplänen nicht mehr bzw. nur mit großem Aufwand. Hier muss der Zinseszinseffekt nämlich für jede einzelne Sparrate ausgerechnet werden. Die Sparraten werden zeitversetzt geleistet und generieren dadurch unterschiedlich hohe Zinserträge und Zinseszinseffekte.
Nimmt man das vorhergehende Beispiel, müsste der Rechenprozess also nicht einmal erfolgen, sondern 12 x 20 = 240mal - entsprechend der Zahl der Sparraten. Genau dafür ist unser Zinseszinsrechner gedacht. Für die Durchführung der erforderlichen Rechenroutinen braucht der Zinseszinsrechner nur Sekunden-Bruchteile.
Der Zinseszinseffekt kann nur bei Kapitalerträgen wirksam werden, die tatsächlich beim Anleger ankommen. Denn ausschließlich diese Beträge können wieder angelegt werden. Daher ist grundsätzlich nur eine Betrachtung nach Abzug von Steuerbelastung sinnvoll.
Bei Kapitalerträgen fällt jenseits des Sparerpauschbetrags Kapitalertragsteuer (Abschlagsteuer) - zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer - an. Die Steuern werden vorweg abgezogen, nur der Nettobetrag steht real für Wiederanlagen zur Verfügung.
Beispiel: bei einem Bruttozins (Zinssatz vor Steuern) von 4 Prozent ergibt sich bei 25 Prozent Abschlagsteuer, Solidaritätszuschlag und 9 Prozent Kirchensteuer ein Nettozins (Zinssatz nach Steuern) von 2,88 Prozent, ohne Kirchensteuer von 2,95 Prozent. Die Steuerbelastung beträgt ohne Kirchensteuer 26,3750 Prozent, bei 9 Prozent Kirchensteuer 27,9951 Prozent.
Man muss auch zwischen der nominalen und der realen Vermögensmehrung unterscheiden. Nominal ist das, was nach Verzinsung und Wiederanlage am Schluss auf dem Konto steht. Für den realen Wertzuwachs ist der zwischenzeitliche Wertverlust durch Inflation zu berücksichtigen. Anders ausgedrückt: die Inflation kann einen Teil des Zinseszinseffekts auffressen, im ungünstigsten Fall sogar zu mehr als 100 Prozent. Nominalzins ist nicht gleich Realzins.
Beispiel: bei einer Nominalverzinsung von 4 Prozent und einer (durchschnittlichen) Inflationsrate von 2,5 Prozent bleibt eine Realverzinsung von (überschlägig) 1,5 Prozent. Nur mit diesem Prozentsatz wächst das Vermögen real und kann der Zinseszinseffekt tatsächlich wirken.
Negativzinsen sind keine Utopie, sondern inzwischen Realität - nicht nur wenn man auf die Betrachtung von Realzinsen abstellt. Bei (nominalen) Negativzinsen kann es keine Wiederanlage geben, da keine Erträge anfallen - im Gegenteil: das Vermögen wird um den Negativzinsbetrag gemindert.
Aber: bei prozentualer Berechnung wird der Vermögensverzehr im Zeitablauf geringer, weil die Berechnungsgrundlage - das jeweilige Restvermögen - immer kleiner wird.
Fazit: der Zinseszinseffekt wirkt auch bei Negativzinsen. Er führt bei prozentualer Berechnung zu einem im Zeitablauf langsameren Vermögensverlust - nichtsdestotrotz wird das Vermögen immer weniger.
Mit dem Zinseszinsrechner kannst du eine einmalige Geldanlage oder einen Sparplan einfach kalkulieren. Er zeigt dir, welche Zinsen während der Laufzeit anfallen, wie sich das Kapital im Zeitablauf entwickelt und welches Endergebnis du erreichst.
Der Rechner ermöglicht verschiedene Einstellungen, die auf unterschiedliche Anlageformen und -gestaltungen abgestellt sind. Damit ist ein guter Vergleich möglich und du kannst deine Anlage bestens planen.
diplomierter Bankbetriebswirt BankColleg
zertifizierter VR-Gewerbekundenberater RWGA
Über den Autor
Ricardo Tunnissen hat das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Bankkaufmann IHK, bei einer regionalen Volksbank, startete er als Privatkundenberater mit einer Veranwortung für über 3.000 eigene Kunden.
Sowohl während seiner Zeit als Finanzierungsspezialist in der privaten Baufinanzierung, sowie als Gewerbekundenberater in der Firmen- und Gewerbekundenabteilung, bildete er sich zum zertifizierten VR-Gewerbekundenberater RWGA weiter.
Es folgte ein berufsbegleitendes Studium zum Bankfachwirt BankColleg, Bankbetriebswirt BankColleg und zuletzt zum diplomierten Bankbetriebswirt BankColleg auf dem Campus Schloss Montabaur.
Erfahre hier mehr über die fachlichen Qualifikationen und die berufliche Expertise vom Autor.
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Ricardo Tunnissen
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