Was sind ETFs?

Exchange Traded Funds einfach erklärt

ETFs bilden Aktienlisten nach, sogenannte Indizes - wie den Dax, den S&P 500 oder den Weltaktienindex MSCI World. Die Rendite eines ETFs orientiert sich somit an der Wertentwicklung seines Vergleichsindex.

Die wichtigsten Punkte:

  • Der Begriff ETF kommt aus dem Englischen und steht für "Exchange Traded Funds". Bei ETFs handelt es sich um börsengehandelte Fonds, welche einen konkreten Index nachbilden, wie zum Beispiel den DAX, den S&P 500 oder den MSCI World.
  • Das Ziel eines ETFs besteht darin, die Wertentwicklung eines bestimmten Index möglichst exakt nachzuempfinden.
  • Im einfachsten Fall nutzt die Fondsgesellschaft das Geld der Anleger und kauft mit diesem all jene Wertpapiere, die auch in dem jeweiligen Index enthalten sind. Meist handelt es sich hierbei um Aktien oder Anleihen.
  • Hier gelangst du zum ETF-Depot-Vergleich.

Weshalb ein ETF den Markt widerspiegelt

ETFs bilden Aktienlisten nach, sogenannte Indizes - wie den Dax, S&P 500 oder den Weltaktienindex MSCI World. Mit einem ETF erzielst du daher genau so viel Rendite, wie die breite Masse der Aktieninvestoren - also der Markt. Bei einem ETF handelt es sich um einen passiv-gemanagten Indexfonds. Das bedeutet, dass es hier keinen Fondsmanager gibt, welcher aufgrund von Emotionen, Analysen oder Erwartungen verschiedene Wertpapiere an- und verkauft, nur um eine Überrendite gegenüber dem Vergleichsindex zu erzielen.

 

Ein Aktienindex fasst oft diejenigen Unternehmen zusammen, die an der Börse am meisten wert sind – also deren Börsenkurs multipliziert mit der Anzahl an Aktien den größten Betrag ergibt (Marktkapitalisierung). Das sind gleichzeitig die bei der breiten Masse an Investoren tendenziell beliebtesten Unternehmen. Gleichzeitig gibt es auch Indizes, die eine bestimmte Branche oder ein Land widerspiegeln.

 

Man spricht daher auch davon, dass ein Aktienindex „den Markt abbildet“. Das Ziel eines ETFs besteht darin, die exakt gleiche Rendite, wie die des zugrunde liegenden Aktienindex, zu erzielen.

 

Es werden keine "speziellen" Positionen in Einzelaktien aufgebaut, nur um die Wertentwicklung des Marktes zu übertreffen. Wenn du also in einen ETF investierst, so entwickelt sich dein investiertes Kapital, wie der Markt.

Was unterscheidet aktiv gemanagte Fonds von ETFs?

Wir unterscheiden bei Fonds zwischen aktiv gemanagten Fonds und passiv gemanagten Indexfonds (ETFs). Doch worin unterscheiden diese sich überhaupt und welche Vor- und Nachteile bieten die jeweiligen Varianten?

 

Aktiv gemanagte Fonds sind, wie der Name bereits vermuten lässt: aktiv gemanagt. Das bedeutet, dass Fondsmanager aktiv und regelmäßig eine Anlageentscheidung für den jeweiligen Fonds treffen, welche beispielsweise die Performance eben dieser aktiven Fonds gegenüber dem Vergleichsindex übertreffen soll.

 

Das Ziel eines aktiv gemanagten Fonds kann darin bestehen, eine Überrendite gegenüber dem Vergleichsindex zu erzielen, eine bestimmte Anlagestrategie zu verfolgen oder eine Mischform von verschiedenen Anlageklassen aufzubauen, welche diversifizierter sind, als ein reiner Aktienfonds.

 

Jeder Fondsmanager trifft somit seine Kauf- und Verkaufsentscheidungen aktiv und eigenverantwortlich, um eine bestimmte Strategie zu verfolgen oder eine Überrendite zu erzielen. Hierzu werden sowohl wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, als auch individuelle Präferenzen und Emotionen in die Kauf- und Verkaufsentscheidungen mit einbezogen.

 

Genau hier liegt sowohl die Chance, als auch das Risiko, welches bei aktiv gemanagten Fonds zu finden ist:

 

Es kann vorkommen, dass unsere Emotionen dazu führen, dass wir irrationale Entscheidungen – aus dem Bauch heraus – treffen, welche sich nüchtern betrachtet als fehlerhaft erweisen. In wirtschaftlichen Aufschwungphasen, in welchen sich die positiven Nachrichten an der Börse überschlagen, neigen wir dazu, „mitmachen“ zu wollen und von unserer eigentlichen Anlagestrategie abzuweichen.

 

Diese Euphorie kann dazu führen, dass wir unsere eigenen Fähigkeiten aufgrund ständig steigender Kurse überschätzen und somit emotionsgetriebene, leichtsinnige Anlageentscheidungen treffen. Auf der anderen Seite neigen wir in Abschwung- bzw. Depressionsphasen dazu, in Angst zu verfallen und unsere bereits gefallenen ETF-Anteile zu Niedrigstpreisen zu verschleudern.

 

Es ist somit nicht verwunderlich, dass angeblich ca. 80 % der aktiv gemanagten Fonds eine schlechtere Performance aufweisen, als ihr jeweiliger Vergleichsindex. ETFs hingegeben bilden ihren Vergleichsindex 1:1 ab, wodurch sie emotionsgelöst konstant an der Börse agieren. Die Vergangenheit zeigt, dass ETFs ca. 80% aller aktiv gemanagten Fonds in der Performance deutlich übertreffen und zudem noch deutlich günstigere Kosten aufweisen, da es keine Fondsmanager gibt, welche durch die jährliche Verwaltungsgebühr bezahlt werden müssen.

Wo und wie kannst du ETFs kaufen?

ETFs können ganz einfach mit einem Depot über die Börse gehandelt werden. Hier kannst du die Kosten und Leistungen der bekanntesten Banken und Broker miteinander vergleichen.

Wie sicher sind ETFs?

ETFs werden über verschiedene Fondsanbieter, wie beispielsweise BlackRock oder Vanguard abgebildet. Diese halten das gesamte Fondsvermögen als sogenanntes Sondervermögen.

 

Sondervermögen bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz des Fondsanbieters, das Fondsvermögen separat und unangetastet bleibt. Sondervermögen wird getrennt vom betrieblichen Vermögen gehalten und fällt daher nicht in die Insolvenzmasse.

 

Betrachtet man ETFs aus dieser Sicht, so können sie durchaus als sicher angesehen werden. Auf der anderen Seite unterliegen ETFs selbstverständlich den regulären Marktschwankungen und partizipieren sowohl von steigenden, als auch von fallenden Börsenkursen gleichermaßen.

Sind ETFs riskanter als aktive Investmentfonds?

Ja und nein. ETFs bilden den jeweiligen Index bestmöglich nach. Daher kann bei fallenden Börsenkursen nicht aktiv gehandelt werden, um Verluste einzugrenzen. Aktive Investmentfonds können in Krisensituationen eine Umschichtung vornehmen, um so den Fonds konservativer auszurichten und weitere Verluste einzudämmen.

Wie setzen sich die Kosten bei ETFs zusammen?

Bei Fonds fallen 3 verschiedene Kostenpunkte/- bezeichnungen an:

 

  • Ausgabeaufschlag
  • TER
  • laufende Kosten

 

Der Ausgabeaufschlag spielt beim Handel mit Indexfonds keine Rolle. Während Anleger für gemanagte Fonds häufig einen Ausgabeaufschlag von 5 Prozent und mehr - auf die investierte Summe - zahlen müssen, wird beim Kauf von ETFs normalerweise kein Ausgabeaufschlag fällig. Der Ausgabeaufschlag, auch als Agio oder Aufgeld bezeichnet, fällt einmalig beim Kauf von Investmentfonds an.

 

Theoretisch kann er zwischen 0 und 7­ Prozent liegen, in der Regel verlangen Fondsgesellschaften zwischen 2,5 und 5 Prozent Ausgabeaufschlag. Die Gesamtkostenquote, die sogenannte Total Expense Ratio (TER), macht einen Gebührenvergleich von Fonds sehr leicht möglich. Die TER gibt einen ersten (wichtigen) Anhaltspunkt für die Kosten, die beim Investment in einen bestimmten Fonds oder einen ETF anfallen. Allerdings spiegeln sich in der TER nicht alle Kosten wider.

 

Die TER gibt lediglich die jährlich laufenden Kosten für den Besitz eines Fonds wider. Dabei enthalten die jährlichen Verwaltungsgebühren Management- und Betriebskosten, die beim ETF-Anbieter für die Indexnachbildung anfallen. Diese umfassen auch die Kosten für Portfolio-Management, Wirtschaftsprüfung, Revision und sonstige Betriebskosten.

Autorenbeschreibung

Autorenfoto Ricardo Tunnissen

Ricardo Tunnissen

diplomierter Bankbetriebswirt BankColleg
zertifizierter VR-Gewerbekundenberater RWGA

Über den Autor

Ricardo Tunnissen hat das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Bankkaufmann IHK, bei einer regionalen Volksbank, startete er als Privatkundenberater mit einer Veranwortung für über 3.000 eigene Kunden.

Sowohl während seiner Zeit als Finanzierungsspezialist in der privaten Baufinanzierung, sowie als Gewerbekundenberater in der Firmen- und Gewerbekundenabteilung, bildete er sich zum zertifizierten VR-Gewerbekundenberater RWGA weiter.

Es folgte ein berufsbegleitendes Studium zum Bankfachwirt BankColleg, Bankbetriebswirt BankColleg und zuletzt zum diplomierten Bankbetriebswirt BankColleg auf dem Campus Schloss Montabaur.

Erfahre hier mehr über die fachlichen Qualifikationen und die berufliche Expertise vom Autor.

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