Kaum jemand wünscht sich Schulden. Trotzdem kann sich deine finanzielle Situation so ungünstig entwickeln, dass du rote Zahlen schreibst.
Hier gilt es, schnell zu handeln und die richtigen Maßnahmen zu treffen, damit du nicht in einer Privatinsolvenz landest. Unser Artikel gibt dir wertvolle Ratschläge, wie du deine aktuellen Schulden loswerden kannst.
Die wichtigsten Punkte:
Viele Dinge im Leben kosten Geld, das du vielleicht nicht sofort verfügbar hast. Der Abschluss eines Ratenkredits oder die Nutzung des Dispos deines Girokontos erscheinen hier als praktische Lösungen.
Wenn du jedoch dauerhaft mehr Geld ausgibst, als du über dein Gehalt oder andere Zahlungen einnimmst, entsteht ein großes Problem: Schulden!
Von Schulden wird ganz allgemein gesprochen, wenn du jemand anderem Geld schuldest. Bei einem Ratenkredit ist dies offensichtlich, bei dem du deine Kreditrate monatlich zurückzahlst.
Doch auch mit jeder Bezahlung mit deiner Kreditkarte oder einem negativen Betrag auf deinem Girokonto stehst du bei deiner Bank in den Schulden.
Und dies sollte kein Dauerzustand werden, sonst kann im schlimmsten Fall deine private Zahlungsunfähigkeit drohen.
Um deine Schulden loszuwerden, musst du zunächst verstehen, wie Schulden bei dir genau entstehen. Hierfür solltest du zunächst die verschiedenen Arten von Schulden kennen.
Der folgende Überblick gibt dir ein grundlegendes Verständnis, in welchen Lebenslagen du Schulden aufnimmst und jemandem Geld zurückzahlen musst:
Bei Schulden wirst du vor allem an Kredite denken. Diese schließt du bei einer Bank oder einem anderen Kreditinstitut ab, wonach du das Geld frei einsetzen kannst. Vor dem Kreditabschluss wird deine Bonität geprüft, beispielsweise durch einen Blick in deinen Schufa-Eintrag.
Mit jedem Kreditvertrag, den du abschließt, machst du Schulden und musst das Geld schrittweise an den Kreditgeber zurückzahlen.
Für deine berufliche Ausbildung kannst du ebenfalls Kredite aufnehmen. Verschiedene Banken bieten spezielle Kredite für Studium oder Ausbildung an.
Genauso kannst du Bafög beantragen und erhältst eine monatliche Zahlung, falls eine Einkommensverhältnisse und die deiner Eltern nicht zur Lebenssicherung ausreichen. Die Rückzahlung des Geldes wird nach deinem Einstieg ins Berufsleben nötig.
Der Dispo ist Teil deines Girokontos. Er stellt eine Kreditlinie dar, die du nutzen kannst, selbst wenn du kein Guthaben mehr auf deinem Konto hast. Im Vergleich zu einem Ratenkredit ist der Dispo mit sehr hohen Schuldzinsen verbunden. Die Nutzung dieser Kreditlinie ist zwar sehr bequem und einfach möglich, aber auch sehr teuer.
Anders als bei deiner EC-Karte oder anderen Geldkarten machst du mit Bezahlung durch eine Kreditkarte zunächst Schulden. Der entsprechende Betrag wird je nach Kreditkartenmodell erst zum Ende des Monats abgebucht. In anderen Varianten zahlst du nur einen prozentualen Anteil deiner Schulden Monat für Monat zurück.
Alle genannten Zahlungsmittel und Finanzierungen kannst du natürlich nutzen, ohne Schulden zu machen.
Wenn du beispielsweise einen kleinen Kredit für den Kauf eines Smartphones aufnimmst und monatlich genug verdienst, stellt die Rückzahlung des Kredits oder die regelmäßige Bezahlung mit einer Kreditkarte kein Problem dar. Schwierig wird es, wenn du dauerhaft mehr ausgibst, als du einnimmst.
Es gibt nicht wenige Menschen, deren Kontostand dauerhaft in den roten Zahlen ist. Selbst wenn ein regelmäßiges Einkommen aufs Konto eingeht, sorgen Miete, Nebenkosten & Co. schnell wieder für große Ausgaben.
Hast du zudem wenig Überblick, wofür du dein Geld im Alltag ausgibst, ist dein Konto schnell wieder leer. Nicht selten bauen sich so langsam und unbemerkt Schulden auf.
Frühere Generationen, die nur mit Bargeld bezahlt haben, konnten im Alltag kaum Schulden aufbauen. War kein Geld mehr vorhanden, konnte dieses nicht mehr ausgegeben werden.
Für größere Anschaffungen war die Aufnahme eines Kredits nötig, der von der Hausbank nur unter strengen Voraussetzungen vergeben wurde.
Dies hat sich mittlerweile geändert, durch Plastikgeld und digitale Zahlungsmethoden ist vieles einfacher geworden. Leider sind hiermit einige Schuldenfallen verbunden, die oft zu spät bemerkt werden.
Behalte deshalb immer diese drei wichtigen Schuldenfallen im Auge:
Für viele Haushalte in Deutschland ist der Dispokredit der Grund, weshalb immer mehr Schulden aufgebaut werden. Der Grund liegt an den übermäßig hohen Zinsen, die beim Überziehen des Kontos zu zahlen sind. Bei vielen Banken erreichen die Zinsen sogar den zweistelligen Bereich und liegen damit deutlich über den Schuldzinsen eines klassischen Ratenkredits.
Wenn du am Monatsende für wenige Tage den Dispo nutzt, bis dein nächstes Gehalt eingeht, ist dies sicherlich vertretbar. Bleibt dein Konto jedoch über Wochen und Monate hinweg in den roten Zahlen, werden die sehr hohen Schuldzinsen zu einer immer weiteren Verschuldung beitragen.
Mit einer Kreditkarte zu bezahlen und den Betrag erst einige Wochen später abgebucht zu bekommen, ist sehr bequem. Allerdings trägt die Zahlung mit Karte dazu bei, dass du schnell einen Überblick über deine alltäglichen Ausgaben verlierst. Schnell wirst du bei jeder Gelegenheit zur Karte greifen und nicht mehr wissen, wofür alles Geld abgebucht wird.
Zwar erhältst du am Ende des Monats oder Quartals eine Abrechnung deiner Kreditkarte. Diese schauen sich jedoch nur wenige Kartenbesitzer detailliert an. Zahlst du zudem nur einen prozentualen Anteil der Schuld monatlich zurück, können deine Schulden mit der Zeit stetig anwachsen.
Die Ratenfinanzierung wird von allen großen Händlern angeboten. Ob Auto, Fernseher oder Möbel, mit einer Bezahlung auf Raten musst du nicht den gesamten Betrag aufbringen, sondern zahlst monatlich einen Anteil ab. Wenn du gleich mehrere Anschaffungen auf Raten finanzierst, kann dies zu einer sehr hohen Gesamtrate führen.
Einzelne, kleine Raten führen zusammen zu einem Betrag, den du zusammen mit deinen fixen und alltäglichen Ausgaben nicht mehr aufbringen kannst. Gerät hierdurch dein Konto in den Minusbereich, wird die Verzinsung des Dispokredits das Girokonto zusätzlich belasten.
Dir kommen ein oder mehrere der oben beschriebenen Situationen bekannt vor? Dann solltest du ehrlich zu dir sein! Der erste, wichtige Schritt ist die Erkenntnis, dass du ein grundlegendes, finanzielles Problem hast.
Viele Menschen möchten sich dies nicht eingestehen und verdrängen ihre Probleme mit Geld. Diese "Blindheit" führt dazu, dass die Situation immer schlimmer wird und du irgendwann zahlungsunfähig wirst.
Falls dir regelmäßig Geld vor Ende des Monats fehlt oder dein Konto sehr oft im Minusbereich ist, liegt ein ernsthaftes Problem vor. Gestehe dir dies ein und entscheide dich dazu, bewusst gegen deine Schulden vorzugehen.
Hierfür gibt es einige praktische Ansätze und Lösungen.
Bevor du konkrete Tipps umsetzen kannst, um deine Schulden loszuwerden, solltest du deine finanzielle Situation grundlegend verstehen. Hierfür bietet sich ein Haushaltsbuch an. Dieses kannst du schriftlich in einem Heft oder als App auf deinem Smartphone führen.
In ein Haushaltsbuch trägst du all deine monatlichen Einnahmen sowie deine Ausgaben ein. Deine Einnahmen reichen vom monatlichen Gehalt bis zu Sonderleistungen wie Bafög.
Hiernach trägst du alle regelmäßigen und einmaligen Ausgaben ein, beispielsweise:
Selbst über deine Zahlungen mit der Kreditkarte oder kleine Ausgaben zwischendurch führst du sauber Buch. So findest du mit der Zeit heraus, wo genau dein Geld landet und welche Dinge des Lebens was genau kosten.
Mit dem Haushaltsbuch kannst du am einfachsten entscheiden, in welchen Bereichen du zukünftig vielleicht etwas sparen kannst.
ANGEBOT:
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Das Führen eines Haushaltsbuchs und die Suche nach Einsparungen sind in jeder Lebenslage sinnvoll. Doch was ist, wenn sich bereits Schulden aufgebaut haben und du aus den roten Zahlen heraus möchtest?
Dann sind diese Lösungsansätze eine Überlegung wert:
Umschuldung bedeutet, dass du eine bestehende Schuld durch einen anderen Kredit ablöst, der dich finanziell weniger belastet. Ein typisches Beispiel ist der Abschluss eines Ratenkredits, damit du nicht mehr den Dispokredit deines Girokontos nutzen musst. Viele Banken und Kreditinstitute bieten spezielle Kredite für die Umschuldung an.
Mit dem speziellen Kredit bringst du dein Konto wieder in den Plus-Bereich. Im Vergleich zu den horrend hohen Schuldzinsen des Dispos zahlst du zukünftig nur noch den Ratenkredit mit deutlich günstigeren Zinsen ab. Ohne Dispo wird es dir leichter fallen, deine finanzielle Situation in den Griff zu bekommen.
Ob Kreditkarte oder EC-Karte, mit Plastikgeld werden viele Ausgaben unkontrolliert getätigt. Um dies in Zukunft zu verhindern, solltest du dir klare Grenzen im Alltag setzen. Du kannst dich beispielsweise für eine reine Bezahlung mit Bargeld entscheiden.
Setze dir bewusst Grenzen, wie viel Geld du in den Supermarkt oder ins Restaurant mitnimmst. Mehr als diesen Betrag kannst du ohne Karten nicht ausgeben.
Wenn du nicht zum Bargeld zurückkehren willst, gibt es auch viele Prepaid-Karten. Viele Herausgeber von Kreditkarten bieten Kartenmodelle an, die du wie bei einem Prepaid-Handy aufladen musst. Du kannst nur das Guthaben ausgeben, dass auf deiner Kreditkarte ist.
Es gibt auch Girokonten ohne Dispo. Bei diesen kannst du mit deiner EC-Karte nur bezahlen, solange dein Konto einen positiven Betrag aufweist.
Wenn dich viele bestehende Verträge und Ratenfinanzierungen belasten, solltest du überlegen, ob du einige dieser Verträge aufgeben kannst. In finanziell schwierigen Situationen muss es vielleicht nicht der Vertrag über ein Top-Handy oder andere brandneue Elektrogeräte sein. Je nach Anbieter und Vertragsart ist eine Rückabwicklung möglich.
Durch diese Rückgabe musst du zwar auf eine bestimmte Annehmlichkeit in deinem Leben verzichten. Im Gegenzug musst du monatlich jedoch nicht mehr einen festen Betrag der Ratenfinanzierung zahlen und kommst so einfacher aus deinen Schulden heraus.
Die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen aufgrund eines unkontrollierten Konsumverhaltens Schulden aufbauen. Manche Menschen bestellen sogar täglich bei Amazon oder geben anderweitig Geld aus, dass sie eigentlich nicht haben.
Wenn du den Eindruck hast, dass die "Kauflust" bei dir zu groß ist, solltest du über einen bewussten Verzicht nachdenken.
Diesen umzusetzen, ist am Anfang gar nicht so einfach. Für manche Menschen ist Kaufen wie eine Sucht, durch die sich immer größere Schulden aufbauen. Mache dir dein eigenes Einkaufsverhalten bewusst und finde einen Weg, wie du dich von unnötigen Ausgaben abhältst.
Viele Menschen sind überrascht, wie viele Ausgaben eigentlich unnötig sind und nur zum Aufbau von Schulden beitragen.
Hier erfährst du, wie du deine Fixkosten senken kannst.
Wir Menschen neigen dazu, viele Probleme des Alltags herunterzuspielen. Manche erkennen, dass das eigene Konto im Minusbereich ist. Trotzdem wird sich selbst gesagt, dass dies nur eine kurze Episode ist und es finanziell bald wieder besser läuft. Leider sieht die Wirklichkeit oft anders aus.
Mache dir immer bewusst, dass dauerhafte Schulden zu einem ernsthaften Problem werden. Wird dein Haushalt zahlungsunfähig, stehst du vor dem Bankrott und hast nur die Möglichkeit, eine Privatinsolvenz anzumelden.
Um dich von dieser zu befreien, musst du über Jahre hinweg einem strikten Plan folgen, damit dir deine Gläubiger alle Schulden erlassen.
Diese Jahre sind mit großen Einschränkungen verbunden, in denen du dir nur das Nötigste leisten kannst. Hier ist es besser, sich selbst zu etwas mehr Verzicht zu bewegen, um weiterhin frei entscheiden zu können, wofür das eigene Geld ausgegeben wird.
Falls du den Eindruck hast, deine finanzielle Lage nicht mehr alleine kontrollieren zu können, kannst du dir professionell helfen lassen.
In jeder deutschen Stadt oder Gemeinde findest du eine Schuldnerberatung.
Hier helfen dir Experten, deine finanzielle Situation unabhängig zu betrachten und dich aus der persönlichen Finanzkrise herauszuführen.
Beispielsweise bei der Caritas Deutschland.
diplomierter Bankbetriebswirt BankColleg
zertifizierter VR-Gewerbekundenberater RWGA
Über den Autor
Ricardo Tunnissen hat das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Bankkaufmann IHK, bei einer regionalen Volksbank, startete er als Privatkundenberater mit einer Veranwortung für über 3.000 eigene Kunden.
Sowohl während seiner Zeit als Finanzierungsspezialist in der privaten Baufinanzierung, sowie als Gewerbekundenberater in der Firmen- und Gewerbekundenabteilung, bildete er sich zum zertifizierten VR-Gewerbekundenberater RWGA weiter.
Es folgte ein berufsbegleitendes Studium zum Bankfachwirt BankColleg, Bankbetriebswirt BankColleg und zuletzt zum diplomierten Bankbetriebswirt BankColleg auf dem Campus Schloss Montabaur.
Erfahre hier mehr über die fachlichen Qualifikationen und die berufliche Expertise vom Autor.
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Ricardo Tunnissen
diplomierter Bankbetriebswirt BankColleg
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