Private Krankenversicherung Beamte

Bedingungen für Beamte

Beamte und Pensionäre sind eine tragende Säule der privaten Krankenversicherung (PKV). Laut Statistik machen sie mehr als 40 Prozent der Versicherten in der privaten Krankenvollversicherung aus. 

Ehepartner und Kinder sind dabei nicht einmal mitgerechnet. Dieser hohe Anteil hat einen guten Grund. Die PKV bietet für Beamte viele Vorteile und ist besonders günstig. Mehr über die private Krankenversicherung für Beamte erfährst du hier!

Die wichtigsten Punkte:

  • die private Krankenversicherung ist für Beamte meist die beste Wahl;
  • wegen des Beihilfeanspruchs muss nur der Restkostenanteil versichert werden, deshalb sind die Beiträge niedrig,
  • die Beihilfe zahlt oft auch für Familienangehörige, deshalb braucht es hier ebenfalls nur anteiligen Versicherungsschutz,
  • private Krankenzusatzversicherungen können für Beamte sinnvoll sein, die Anspruch auf Heilfürsorge haben oder sich freiwillig gesetzlich krankenversichern;
  • es empfiehlt sich, Angebote für eine private Krankenversicherung für Beamte zu vergleichen.

Private Krankenversicherung für Beamte - warum sinnvoll?

Beamte haben die Wahl, ob sie sich privat oder freiwillig gesetzlich krankenversichern wollen. Sie sind ähnlich gestellt wie Selbständige und Freiberufler. Anders als bei Arbeitnehmern spielt das Einkommen keine Rolle.

 

Eine Versicherungspflichtgrenze für Beamte gibt es nicht. Schätzungsweise entscheiden sich rund 85 Prozent der Beamten für privaten Versicherungsschutz.

 

Wesentlich dafür sind die Beihilfe-Regelungen. Sie machen die Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) meist unattraktiv (siehe Abschnitt „Als Beamter freiwillig gesetzlich krankenversichert - kann sich das lohnen?“).

Was die Beihilfe leistet

Die Beihilfe ist eine finanzielle Unterstützung des Dienstherrn für Beamte im Krankheitsfall. Bei Erkrankungen ersetzt sie einen erheblichen Teil der Behandlungskosten.

 

Es existiert kein bundeseinheitliches Beihilferecht. Es gibt Beihilfeverordnungen des Bundes und der Bundesländer. Einige Länder haben die Bundesvorschriften übernommen, andere eigenen Regelungen erlassen. Auf Details kann hier nicht näher eingegangen werden. Einen guten Überblick findest du hier.

 

In der Regel trägt die Beihilfe folgende Kostenanteile:

 

  • bei aktiven Beamten werden 50 Prozent der Behandlungskosten übernommen;
  • bei beihilfeberechtigten Ehepartnern und Pensionären erhöht sich der Beihilfesatz auf 70 Prozent;
  • bei beihilfeberechtigten Kindern werden sogar 80 Prozent erstattet.

 

Die Leistungen der Beihilfe sind ähnlich wie in den gängigen PKV-Tarifen. Im Einzelfall können Unterschiede bestehen - zum Beispiel bei Wahlleistungen im Krankenhaus. Auch hier findest du kein bundeseinheitliches Bild.

 

Auf Bundesebene und in den meisten Bundesländern erhalten Beamte, die freiwillig gesetzlich krankenversichert sind, keine Beihilfe. Der Dienstherr zahlt auch keinen Arbeitgeberanteil zur GKV wie bei Arbeitnehmern.

 

Beamte müssen die Beiträge daher vollständig selbst tragen. Aus diesem Grund lohnt sich die „Gesetzliche“ meist nicht. Wann das doch mal der Fall sein kann - mehr dazu erfährst du im Abschnitt: „Als Beamter freiwillig gesetzlich krankenversichert - kann sich das lohnen?

Beamtentarife in der PKV

Da die Beihilfe bereits einen erheblichen Teil der Kosten trägt, musst du nur die verbleibenden Restkosten versichern. Das geht nur über die private Krankenversicherung, da die GKV eine 100 Prozent-Versicherung ist.

 

Die privaten Krankenversicherer bieten dazu entsprechende Beamtentarife an, die analog zu den Beihilferegelungen nur 50, 30 oder 20 Prozent der sonst üblichen Kostenerstattungen vorsehen.

 

Davon abgesehen bieten Beamtentarife üblicherweise die gleichen Leistungen wie „normale“ PKV-Tarife. Wegen der nur anteiligen Kostenerstattung sind die Beiträge aber deutlich niedriger. Vereinfacht ausgedrückt: ein Fünftel Leistung bedeutet auch ein Fünftel Prämie.

PKV auch für Beamtenanwärter und Beamte auf Probe

Referendare, Beamtenanwärter (Beamte auf Widerruf) und Beamte auf Probe haben in der Regel bereits Beihilfeanspruch und können zwischen PKV und GKV wählen. Die Argumente, die für einen privaten Krankenversicherungsschutz sprechen, sind die gleichen wie bei Beamten auf Lebenszeit.

 

Bei einigen PKV-Anbietern findest du besondere Anwärter-Tarife. Dies sind nicht nur wegen des Restkostenbezugs besonders günstig, sondern auch, weil auf Altersrückstellungen verzichtet wird.

Was ist bei Anspruch auf Heilfürsorge?

Polizisten, Soldaten, Justizvollzugsbeamte und manchmal auch Berufsfeuerwehrleute haben Anspruch auf Heilfürsorge. Für diese besonders gefährdeten Berufsgruppen übernimmt der Dienstherr die Kosten für medizinische Behandlungen komplett.

 

Eine eigene Krankenversicherung erübrigt sich theoretisch. Auch hier findest du keine bundeseinheitlichen Regelungen, vor allem beim Kreis der Anspruchsberechtigten gibt es Unterschiede.

 

Die Heilfürsorge bietet ein vergleichbares Leistungsniveau wie die GKV. Wer mehr und bessere Leistungen möchte, sollte private Krankenzusatzversicherungen abschließen.

 

Die Heilfürsorge endet spätestens mit der Pensionierung. Dann besteht zwar Beihilfeanspruch, der verbleibende Rest ist aber wiederum privat abzusichern. Um hier einen günstigen Einstieg zu sichern, empfiehlt sich eine Anwartschaftsversicherung.

Als Beamter freiwillig gesetzlich krankenversichert - kann sich das lohnen?

Die freiwillige GKV-Mitgliedschaft rechnet sich für Beamte nur in bestimmten Situationen. Das kann vor allem bei Beamten mit geringem Einkommen der Fall sein, wenn zugleich die kostenlose Familienversicherung in der GKV für Ehepartner und Kinder nutzbar ist.

 

Die Vorteile dieser Konstellationen wiegen Nachteile des Beihilfeverzichts auf. Allerdings erhältst du dann ohne privaten Zusatzschutz auch nur das Leistungsniveau der GKV.

 

Einige Bundesländer (Stand September 2020: Hamburg, Bremen, Thüringen, Brandenburg, Berlin, geplant in Sachsen) zahlen inzwischen Beamten, die sich für eine freiwillige GKV-Mitgliedschaft entscheiden, eine sogenannte „pauschale Beihilfe“. Dadurch soll es tendenziell attraktiver werden, sich für die GKV zu entscheiden.

 

Leistungsverzicht gegenüber der PKV bedeutet das trotzdem und es kommt immer auf den Einzelfall an, was günstiger ist.

Private Krankenversicherung als Pensionär - was gilt? 

Im Vergleich zu privat versicherten Rentnern sind Pensionäre gut gestellt. Denn mit dem Eintritt in den Ruhestand erhöht sich der Beihilfesatz üblicherweise auf 70 Prozent.

 

Die zu versichernden Restkosten verringern sich entsprechend, was sich in niedrigeren Beiträgen auswirkt. Außerdem werden keine Altersrückstellungen mehr gebildet, das wirkt sich zusätzlich beitragsentlastend aus.

Die beste private Krankenversicherung für Beamte finden

Auch wenn die Beiträge niedrig sind - ein Vergleich von Angeboten lohnt sich, um die beste private Krankenversicherung für Beamte zu finden. Das ist auf dieser Seite einfach und bequem möglich.

 

Es sind nur wenige Angaben zum gewünschten Leistungsumfang und zu deinen persönlichen Daten nötig, um Angebote anzufordern. Du kannst dann in Ruhe vergleichen.

Autorenbeschreibung

Autorenfoto Ricardo Tunnissen

Ricardo Tunnissen

diplomierter Bankbetriebswirt BankColleg
zertifizierter VR-Gewerbekundenberater RWGA

Über den Autor

Ricardo Tunnissen hat das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Bankkaufmann IHK, bei einer regionalen Volksbank, startete er als Privatkundenberater mit einer Veranwortung für über 3.000 eigene Kunden.

Sowohl während seiner Zeit als Finanzierungsspezialist in der privaten Baufinanzierung, sowie als Gewerbekundenberater in der Firmen- und Gewerbekundenabteilung, bildete er sich zum zertifizierten VR-Gewerbekundenberater RWGA weiter.

Es folgte ein berufsbegleitendes Studium zum Bankfachwirt BankColleg, Bankbetriebswirt BankColleg und zuletzt zum diplomierten Bankbetriebswirt BankColleg auf dem Campus Schloss Montabaur.

Erfahre hier mehr über die fachlichen Qualifikationen und die berufliche Expertise vom Autor.

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