Notgroschen

Wie hoch und wie ansparen?

Deine Waschmaschine geht kaputt oder dein Auto benötigt eine Reparatur - solche Ereignisse kommen immer in den ungünstigsten Momenten.

 

Gut, wenn du einen Notgroschen zurückgelegt hast und mit dieser Rücklage unerwartete Kosten decken kannst. Doch wie hoch sollte der Notgroschen idealerweise sein und wie lässt sich am einfachsten eine Rücklage bilden?

Die wichtigsten Punkte:

  • Mit dem Notgroschen bildest du ganz bewusst eine Rücklage, damit dich plötzliche Ausgaben nicht überfordern und du Schulden machen musst.
  • Eine Rücklage in Höhe von drei bis sechs Monatseinkommen ist ideal, um auf viele Eventualitäten vorbereitet zu sein.
  • Für den Aufbau eines Notgroschens ist die 50-30-20-Regel ein guter Ansatz, bei dem du 20 % deines Gehalts als Sparbeitrag zurücklegst.
  • Mit einer klugen Anlagestrategie kannst du dir eine Rendite erwirtschaften, mit der du weniger Geld deines Gehaltes zurücklegen musst.

Was genau ist der Notgroschen?

Mit Sicherheit kennst du das Problem: Ein Haushaltsgerät geht kaputt oder dein Auto will einfach nicht mehr. Auf viele dieser Dinge kannst du nicht einfach so verzichten, so dass ein schneller Ersatz her muss.

 

Wenn du kein Geld für solche Notfälle gespart hast, kann dies ganz schön schwierig werden.

 

Nicht immer ist eine Kreditaufnahme sinnvoll oder möglich, beispielsweise wenn deine Kreditwürdigkeit überschaubar ist. Außerdem müsste der Ratenkredit über einige Monate oder Jahre monatlich zurückgezahlt werden.

 

Besser ist es, du bereitest dich im Vorfeld auf die kleinen und großen Notfälle des Lebens vor. Hierfür ist der sogenannte Notgroschen ideal.

 

Die Tradition des Notgroschens gibt es in Europa seit vielen Jahrhunderten. Damals war es nicht selten ein echter Groschen als Geldstück, der regelmäßig angespart wurde und in Notzeiten weiterhelfen sollte. In Zeiten des Euro und digitaler Währungen kannst du das Gleiche tun.

Für welche Ereignisse sollte ich den Notgroschen zurücklegen?

Wie es der Name andeutet, möchtest du mit deiner Rücklage Notsituationen überbrücken.

 

Typische Situationen aus dem alltäglichen Leben, bei denen du deinen Notgroschen einsetzen solltest, sind:

 

  • Elektrogeräte wie die Waschmaschine oder der Fernseher geht kaputt.
  • Das Auto benötigt eine dringende Reparatur.
  • Ein Schaden am Haus oder der Wohnung ist eingetreten, den keine Versicherung zahlt.
  • Du musst bei einem Jobwechsel ein bis zwei Monate ohne Gehalt auskommen.

 

Mit dem Notgroschen kannst du die Kosten dieser Ereignisse decken, um anschließend neue Rücklagen für zukünftige Notsituationen zu bilden.

 

Achtung: Rücklagen für deinen nächsten Sommerurlaub oder für Weihnachtsgeschenke zu bilden, hat wenig mit einem Notgroschen zu tun. Natürlich kannst du auch hierfür gesondert Geld sparen. Allerdings solltest du diese Konsumausgaben nicht mit deinem Ersparten für Notzeiten verwechseln.

Wie hoch sollte der Notgroschen idealerweise sein?

Experten raten privaten Haushalten, Rücklagen in Höhe von drei bis sechs Monatsgehälter zu bilden. Das heißt, du legst wenige Tausend Euro oder vielleicht sogar einen fünfstelligen Eurobetrag für Notfälle zurück.

 

Wie hoch dein persönlicher Notgroschen konkret ausfallen sollte, hängt von der jeweiligen Lebenssituation ab.

 

Überlege in Ruhe, auf welche Dinge deines Alltags du auf keinen Fall verzichten kannst und wofür ein schneller Ersatz nötig ist. Vielleicht kannst du auf viele Annehmlichkeiten des Alltags mühelos verzichten, so dass der Notgroschen nicht übermäßig hoch ausfallen muss.

 

Drei Monatsgehälter als Rücklage sind jedoch immer zu empfehlen.

 

Bedenke außerdem: Wie das Leben so spielt, können zwei oder mehr unerwünschte Ereignisse binnen kurzer Zeit auftreten. Hier müsstest du mit deinem Notgroschen mehrere Situationen parallel überstehen. Dies spricht für eine etwas höhere Rücklage.

Wie kann ich Geld für unerwartete Ausgaben ansparen?

Für viele Haushalte ist es nicht einfach, mehrere Tausend Euro als Notgroschen anzusparen. In der Praxis gibt es einige Tipps, wie du langsam aber sicher deine Rücklagen für unerwartete Ereignisse aufbauen könntest.

 

Zwei Methoden sind hierbei besonders beliebt:

Methode 1: Die 50-30-20-Regel

Mit der 50-30-20-Regel erhältst du einen Ansatzpunkt, wie du dein monatlich zur Verfügung stehendes Gehalt aufteilen könntest.

 

So sollten 50 % des Gehaltes auf feste Kosten wie Miete, Nebenkosten oder Versicherungen entfallen. Ein Anteil von 30 % sollte für alltägliche Ausgaben vom Supermarkt bis zur Freizeit eingeplant werden. Und 20 % sind der zu sparende Anteil.

 

Mit dieser Aufteilung bleibt dir auf jeden Fall monatlich Geld für Rücklagen übrig. Falls du erkennst, dass du mehr als 50 % für feste Ausgaben einsetzt, kann unser Artikel zum Thema "Fixkosten senken" weiterhelfen.

 

Beim Sparanteil von 20 % kannst du jeden Monat neu entscheiden, wie viel du beispielsweise für eine Urlaubsreise zurücklegen möchtest und welchen Anteil du als Notgroschen einplanst.

 

Natürlich braucht es oft einige Monate oder sogar Jahre, bis du einen Notgroschen in Höhe von drei bis sechs Monatsgehältern zurückgelegt hast. Jeder Haushalt sollte jedoch anfangen, auf diese Weise sinnvolle Rücklagen zu bilden.

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Methode 2: Intelligente Anlageprodukte

Bislang wurde noch nicht betrachtet, wie du den Notgroschen genau zurücklegst. Wahrscheinlich wirst du nicht den klassischen "Sparstrumpf" aus früheren Zeiten nutzen, bei dem das Geld in bar in deiner Wohnung liegt. Sinnvoller ist es, den Notgroschen durch eine Geldanlage bei der Bank aufzubauen und mit der Zeit eine zusätzliche Rendite zu erwirtschaften.

 

Bei der Auswahl geeigneter Anlageprodukte ist eine sichere Anlagestrategie zu empfehlen.

 

Zwar lässt sich heutzutage mit Produkten wie dem Tagesgeldkonto keine hohe Verzinsung mehr erwirtschaften. Ein solcher, sicherer Anlageweg ist für den Notgroschen jedoch besser als riskantere Anlageformen, bei denen durch Kursschwankungen ein Teil deines Notgroschens verloren gehen könnte.

 

Der Notgroschen sollte also nicht als Grundlage für den Vermögensaufbau angesehen werden.

 

Wenn du mit dem angesparten Geld eine kleine Rendite erzielst, ist dies ein positiver Nebeneffekt. Mit einer solchen Rendite kannst du sogar überlegen, deinen Sparanteil für den Notgroschen etwas zu reduzieren und dir mehr im Alltag zu gönnen.

Auf schnelle Verfügbarkeit des Geldes achten

Was viele Anleger übersehen: Je nach Anlageform ist das Geld für einen bestimmten Zeitraum gebunden. Beispielsweise wirst du bei einem Festgeldkonto nicht ohne Weiteres an den Anlagebetrag kommen, selbst wenn du diesen dringend benötigst.

 

Die schnelle und direkte Verfügbarkeit deines Notgroschens ist wichtig. Schließlich wirst du dir im Notfall innerhalb weniger Tage oder Wochen eine neue Waschmaschine kaufen wollen oder die teure Werkstattrechnung für dein Auto bezahlen müssen.

 

Genau dies schließt viele Anlageprodukte aus, die mit einer festen Bindung des Geldes oder langfristigen Renditeaussichten einhergehen.

Ich habe keinen Notgroschen - was nun?

Falls keine Rücklagen über mehrere Monatsgehälter aufgebaut wurden, gibt es in einer finanziellen Notsituation zwei Möglichkeiten:

 

Entweder du finanzierst die notwendige Ausgabe über einen Kredit. Hier solltest du in Ruhe vergleichen und nicht gleich den Händlerkredit abschließen, der oft beim Neukauf angeboten wird.

 

Im anderen Fall wirst du wohl oder übel auf eine Neuanschaffung oder Reparatur verzichten müssen. Bevor es so weit kommt, ist deine Rücklagenbildung sicherlich der bessere Weg.

Autorenbeschreibung

Autorenfoto Ricardo Tunnissen

Ricardo Tunnissen

diplomierter Bankbetriebswirt BankColleg
zertifizierter VR-Gewerbekundenberater RWGA

Über den Autor

Ricardo Tunnissen hat das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Bankkaufmann IHK, bei einer regionalen Volksbank, startete er als Privatkundenberater mit einer Veranwortung für über 3.000 eigene Kunden.

Sowohl während seiner Zeit als Finanzierungsspezialist in der privaten Baufinanzierung, sowie als Gewerbekundenberater in der Firmen- und Gewerbekundenabteilung, bildete er sich zum zertifizierten VR-Gewerbekundenberater RWGA weiter.

Es folgte ein berufsbegleitendes Studium zum Bankfachwirt BankColleg, Bankbetriebswirt BankColleg und zuletzt zum diplomierten Bankbetriebswirt BankColleg auf dem Campus Schloss Montabaur.

Erfahre hier mehr über die fachlichen Qualifikationen und die berufliche Expertise vom Autor.

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