Für Oma war das Haushaltsbuch selbstverständlich, in unserer Zeit ist es etwas aus der Mode gekommen. Wer will sich noch die Mühe machen, die vielen täglichen Ausgaben und automatischen Abbuchungen systematisch zu erfassen?
Die wichtigsten Punkte:
Bezahlen wird auch ohne Bargeld leicht gemacht und zur Not gibt’s ja den Dispo. Das Erschrecken ist dann nicht selten groß, wenn der nächste Kontoauszug ein dickes Minus fast am Limit ausweist. Gerade wenn das häufiger der Fall ist, wäre doch ein Haushaltsbuch angebracht.
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Das Haushaltsbuch dient in erster Linie dazu, einen Überblick über die laufenden Einnahmen und Ausgaben eines Haushalts zu bekommen. Es soll Transparenz herstellen. Meist sind die Ausgaben der berühmte „Knackpunkt“. Hier soll das Haushaltsbuch zeigen, wann wie viel Geld wofür ausgegeben worden ist.
Damit lässt sich das Ausgabenverhalten nachvollziehen, gleichzeitig können Einsparpotentiale festgestellt werden. Nicht jede Ausgabe ist verzichtbar, einige Ausgaben können in bestimmten Grenzen beeinflusst werden, andere sind überflüssig. Die Einnahmenseite lässt sich in der Regel nur sehr bedingt verändern. Aber unmöglich ist auch das nicht.
Bereits das Führen eines Haushaltsbuches bewirkt vielfach mehr Ausgabendisziplin. Denn man nimmt die eigenen Ausgaben bewusster wahr. Das Haushaltsbuch zeigt deine finanziellen Spielräume und inwieweit du davon Gebrauch machst. Handlungsbedarf ist vor allem angesagt, wenn du deine finanziellen Möglichkeiten fortlaufend überstrapazierst. Das kann nur eine gewisse Zeitlang gut gehen.
In diesem Sinne ist das Haushaltsbuch ein nützliches Mittel zur Überwachung und Steuerung deines „Finanzgebarens“ - ein typisches Controlling-Instrument.
Omas Haushaltsbuch bestand aus einem Heft oder Ordner aus Papier, in dem die einzelnen Posten handschriftlich eingetragen wurden. Die notwendigen Zusammenrechnungen und Saldenbildungen mussten mittels Kopfrechnen vorgenommen werden - mühevoll und fehleranfällig!
Zum Glück ist das heute nicht mehr notwendig. Dank der modernen Computertechnik ist das Haushaltsbuch digital geworden.
Das Funktionsprinzip ist das gleiche wie beim papiergestützten Haushaltsbuch. Die Daten werden hier nur elektronisch statt handschriftlich erfasst. Programmtechnisch kommt fast immer eine Excel-Tabelle zum Einsatz.
Der Vorteil: Summen- und Saldenbildung können automatisch erfolgen. Wenn du im Internet googelst, wirst du viele kostenlose Vorlagen für Haushaltsbücher finden. Einfach downloaden und schon kann die Haushalts-Buchführung beginnen!
Wer sich ein wenig mit Excel auskennt, kann aber auch sein eigenes Haushaltsbuch gestalten. Der Aufwand dafür hält sich in Grenzen. Auch die Vorlagen aus dem Internet ermöglichen üblicherweise Anpassungen und Veränderungen nach Wunsch und Bedarf.
Bei der Haushalts-Buchführung tauchen immer wieder bestimmte Begriffe auf, deren Bedeutung man kennen sollte, um die einzelnen Vorgänge richtig einstufen zu können.
Nicht jede Ausgabe ist kostenwirksam, nicht jede Einnahme bedeutet einen Ertrag und bei nicht jeder Ausgabe erfolgt auch eine (Aus-)zahlung in Form von Bargeld. Klingt verwirrend?
Ob in Papierform oder digital - das Haushaltsbuch ist stets eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung auf Monatsbasis. Den Einnahmen eines Monats werden die Ausgaben gegenübergestellt. Daraus wird der Saldo ermittelt. Er zeigt, ob du in dem betreffenden Monat mehr eingenommen als ausgegeben hast oder umgekehrt.
Anders als im Rechnungswesen von Unternehmen gibt es bei der Haushalts-Buchführung keine Gewinn- und Verlustrechnung.
Die würde das Haushaltsbuch nicht nur deutlich komplizierter machen, sie ist in der Regel auch überflüssig, denn anders als bei Unternehmen verfolgt ein privater Haushalt ja keine Gewinnerzielungsabsicht. Ziel ist mindestens die Ausgabendeckung und vielleicht auch ein Überschuss, um etwas „auf die hohe Kante“ zu legen oder eine Reserve für Unvorhergesehenes bilden zu können.
Die meisten Einnahmen privater Haushalte stellen betriebswirtschaftlich gesehen zugleich
Auf der Einnahmenseite ist das Erwerbseinkommen in der Regel der mit Abstand wichtigste Posten - gemeint ist das monatliche Nettogehalt.
Andere mögliche Einnahmen sind:
Bei Einnahmen, die nicht in konstanten monatlichen Beträgen anfallen, kann eine Umrechnung auf einen monatlichen Durchschnitt sinnvoll sein.
Während die Einnahmenseite in der Regel aus einer überschaubaren Anzahl an Posten besteht, gilt das für die Ausgabenseite nicht. Monatlich, manchmal sogar täglich fallen viele einzelne Ausgabenposten für unterschiedliche Zwecke an. Um den Überblick zu behalten, empfiehlt sich eine Gliederung. Dafür sind mehrerer Gliederungssystematiken denkbar.
Beliebt ist zum Beispiel die Gliederung nach dem Verwendungszweck der Ausgaben.
Eine andere Möglichkeit der Gliederung ist die nach fixen und variablen Kosten.
Bei Fixkosten handelt es sich um Ausgaben, die fest (= fix) sind und nicht ohne weiteres verändert werden können.
Auch hier kann es sinnvoll sein, Ausgaben auf Monatsbasis umzurechnen. Der Begriff „fix“ ist relativ zu sehen. Natürlich sind auch feststehende Ausgaben wie die Miete auf Dauer veränderlich. Du kannst aber bei der Miete normalerweise nur sparen, wenn du deine Lebensumstände grundlegend änderst - zum Beispiel, indem du dir eine bescheidenere Bleibe suchst. Das wird nicht die erste Stellschraube sein, an der du bei Einsparungen ansetzt. Deshalb sind solche Ausgaben tatsächlich zunächst einmal fix.
Manchmal gibt es auch noch weitere feststehende monatliche Ausgaben, die wirtschaftlich gesehen keine Kosten darstellen - zum Beispiel Sparraten für einen Fondssparplan oder Beiträge für eine Kapitallebensversicherung (streng genommen nur für den Sparanteil). Solche Ausgaben sollen möglichst nicht verändert werden und sind daher de facto fix.
Die variablen Ausgabenposten hängen in ihrer Höhe vom Verbrauch oder Konsum ab und sind (in Grenzen) veränderlich.
Die variablen Ausgaben bieten in der Regel die besten Ansätze, um Einsparmöglichkeiten zu identifizieren.
Einsparungen sind möglich durch:
Der Saldo - die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben - zeigt dir, wie viel dir am Monatsende übrig bleibt. Ist der Saldo positiv, hast du einen Überschuss erzielt. Den kannst du nach Belieben verwenden, zum Beispiel um dir auch mal etwas zu gönnen. Eine andere Möglichkeit ist, das Geld zu sparen - für Anschaffungen, für größere Vorhaben oder als Sicherheitsreserve.
Ein positiver Saldo zeigt dir auch, ob du dir (noch) einen (zusätzlichen) Kredit leisten kannst. Denn mit dem, was nach Abzug der monatlichen Ausgaben übrig bleibt, ist die Finanzierung von Kreditraten möglich. Dazu muss der ermittelte Saldo aber mehr als eine Momentaufnahme sein, sondern längerfristig für die Bedienung der Kreditverpflichtungen zur Verfügung stehen.
Beispiel: dein monatlicher Saldo betrage 250,- Euro. Bei einem Kreditzins von 6,00 Prozent und einer monatlichen Rate von 250,- Euro ist bei 48 Monaten Laufzeit theoretisch ein Ratenkredit über 10.650,- Euro Monat möglich, bei 60 Monaten sogar über 12.930,- Euro. Allerdings sollte man den Saldo nicht ganz für Kreditverpflichtungen ausschöpfen, sondern einen Sicherheitspuffer lassen.
Ist der Saldo negativ, bedeutet das, dass du mehr ausgibst als einnimmst. Kommt das nur gelegentlich vor, ist das kein Problem - wenn das aber zum Dauerzustand wird, schon! Du kannst die „Löcher“ zwar zunächst über den Dispo stopfen - der ist aber teuer und nicht unbegrenzt. Gerade in diesem Fall kann sich das Haushaltsbuch als sehr hilfreich erweisen, um Einsparmöglichkeiten zu identifizieren.
Das Haushaltsbuch ist zunächst einmal eine Bestandsaufnahme - die Feststellung eines Ist-Zustands. Man kann es aber auch dazu nutzen, um in die Zukunft zu planen: zum Beispiel, wenn es darum geht, größere Vorhaben wie einen Hauskauf oder eine große Anschaffung zu realisieren.
Dann lässt sich ausgehend von den ermittelten Ist-Daten ein Haushaltsplan aufstellen. Er gibt den möglichen Ausgaben-Rahmen für die finanzielle Umsetzung vor. Und durch fortlaufenden Soll-Ist-Vergleich lässt sich feststellen, ob dieser Rahmen auch eingehalten wird.
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diplomierter Bankbetriebswirt BankColleg
zertifizierter VR-Gewerbekundenberater RWGA
Über den Autor
Ricardo Tunnissen hat das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Bankkaufmann IHK, bei einer regionalen Volksbank, startete er als Privatkundenberater mit einer Veranwortung für über 3.000 eigene Kunden.
Sowohl während seiner Zeit als Finanzierungsspezialist in der privaten Baufinanzierung, sowie als Gewerbekundenberater in der Firmen- und Gewerbekundenabteilung, bildete er sich zum zertifizierten VR-Gewerbekundenberater RWGA weiter.
Es folgte ein berufsbegleitendes Studium zum Bankfachwirt BankColleg, Bankbetriebswirt BankColleg und zuletzt zum diplomierten Bankbetriebswirt BankColleg auf dem Campus Schloss Montabaur.
Erfahre hier mehr über die fachlichen Qualifikationen und die berufliche Expertise vom Autor.
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Ricardo Tunnissen
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