Festgeld-Anlagen gehören zu den klassischen Anlageangeboten von Banken. In Zeiten von Niedrigzinsen sind sie etwas aus der Mode gekommen.
Manches Institut im Euro-Raum legt inzwischen keinen großen Wert mehr auf hohe Festgelder, seit Finanzierungen zum Nulltarif bei der EZB möglich sind und die Banken für ihre Einlagen bei der Euro-Notenbank selbst Negativzinsen zahlen müssen.
Doch wer suchet, der findet: es gibt noch ein paar interessante Festgeld-Angebote am Markt. Mehr dazu und zum Festgeld-Vergleich erfährst du hier!
Die wichtigsten Punkte:
Beim Festgeld handelt es sich um eine sogenannte Termineinlage - eine Bankeinlage über einen festen Betrag mit einer festgelegten Laufzeit zu einem festen Zinssatz. Beim Festgeld weißt du von Anfang an, was du bekommst.
Beispiel: Du vereinbarst ein Festgeld für ein Jahr über 10.000 Euro zu einem Zinssatz von 1 Prozent. Dann erhältst du nach einem Jahr 10.000 Euro zzgl. 100 Euro Zinsen (ohne Zinsabschlagsteuer). Zwischenzeitliche Zinsentwicklungen oder andere Marktveränderungen spielen für dein Festgeld keine Rolle.
Während der Laufzeit wird der Anlagebetrag auf einem Festgeldkonto „geparkt“. Das Festgeldkonto dient keinem anderen Zweck. Insbesondere kann es nicht für Zahlungsverkehr genutzt werden. Mit dem Ende der Festlegungszeit ist das Geld für dich wieder disponierbar.
Wenn du darüber verfügen willst, muss es auf ein Referenzkonto umgebucht werden - meist das Girokonto. Wie konkret am Laufzeitende verfahren wird, hängt von der Vereinbarung mit der Bank ab.
Für Festgeldanlagen gelten üblicherweise Mindestanlagebeträge von einigen tausend Euro. Eine häufig anzutreffende Mindestanlagesumme sind 5.000 Euro. Auch nach oben gibt es Begrenzungen – zum Beispiel 50.000 Euro oder 100.000 Euro. Wenn Banken höhere Beträge als 100.000 Euro zulassen, verschlechtern sich die Konditionen oft, nicht selten wird die Verzinsung sogar negativ.
Festgelder sind kurz- bis mittelfristige Geldanlagen. Die Laufzeit ist Vereinbarungssache und reicht von einem Monat bis zu mehreren Jahren. Meist ist bei fünf Jahren Schluss, vereinzelt sind aber auch längere Festgeld-Vereinbarungen möglich - sogar bis zu zehn Jahre lang. Ein solches Festgeld ist schon ein längerfristiges Investment.
Der Zinssatz steht beim Festgeld stets von vornherein fest. Das ist - wie schon gesagt - ein charakteristisches Produktmerkmal. Unterschiedlich sind die Zinsmodalitäten. In der Regel erfolgt eine jährliche Zinszahlung oder eine Zinszahlung am Ende der Laufzeit.
Bei zwischenzeitlichen Zinszahlungen werden die Zinsen entweder dem Festgeldkonto gutgeschrieben und anschließend mitverzinst (Zinseszinseffekt) oder auf das Referenzkonto überwiesen und sind dann sofort verfügbar.
Manche Anbieter stellen das zur Wahl, andere legen die Verfahrensweise fest. Unterjährige Zinszahlungen (vierteljährlich oder halbjährlich) sind beim Festgeld nicht ausgeschlossen, aber eher Ausnahme als Regel.
Eine Festgeldanlage endet nicht zwangsläufig automatisch. In vielen Fällen muss das Festgeld unter Beachtung einer Kündigungsfrist - oft drei Monate - gekündigt werden. Wird nicht fristgerecht gekündigt, verlängert sich die Laufzeit um den ursprünglich vereinbarten Zeitraum - mit einer Verzinsung zu den dann geltenden Konditionen.
Es kommt immer auf die jeweilige Bank und die konkrete Vereinbarung an. Es gibt auch Angebote, bei denen das Festgeld ohne explizite Kündigung endet.
Eine vorzeitige Verfügung über Festgeld ist normalerweise nicht vorgesehen. Lässt die Bank das ausnahmsweise doch zu, bedeutet das fast immer mit den (vollständigen) Verlust von Zinserträgen. Festgeld macht daher nur dann Sinn, wenn du wirklich sicher bist, das Geld während der Festlegungsdauer nicht zu benötigen.
Zugegeben - grosse Reichtümer wirst du mit deiner Festgeldanlage nicht anhäufen können, dazu sind die Zinsen aktuell einfach zu niedrig und werden es wohl auch noch länger bleiben. Dennoch lohnt sich ein Festgeld-Vergleich. Es macht immer noch einen Unterschied, ob du für dein Festgeld 0,1 Prozent oder 1,0 Prozent Zinsen p.a. bekommst.
Bei 20.000 Euro Anlagebetrag bedeuten 0,1 Prozent 20 Euro Zinsertrag nach einem Jahr, bei 1,0 Prozent 200 Euro. Solche Unterschiede findest du am Markt durchaus.
Zinssätze für Festgeldanlagen bei klassischen Filialinstituten bewegen sich mittlerweile im Null-Prozent-Bereich, bei größeren Anlagesummen (meist jenseits der 100.000 Euro) musst du sogar manchmal mit Negativzinsen rechnen.
Besser sieht es bei Online- und Direktbanken aus, insbesondere bei weniger bekannten Nischenanbietern. Die ermöglichen oft noch Festgeld zu Zinssätzen deutlich über Null.
Die besten Zinssätze findest du in der Regel bei ausländischen Banken. Das hängt mit anderen Marktgegebenheiten in den jeweiligen Ländern zusammen, ist aber auch eine Frage der Banken-Bonität. Nur wenn die Bank in einem EU-Land sitzt, gilt beim gesetzlichen Einlagenschutz der gleiche Standard wie in Deutschland (siehe hierzu auch den folgenden Abschnitt: Wie sicher ist Festgeld?).
Üblicherweise steigen beim Festgeld die gebotenen Zinssätze mit der Festlegungsdauer. Höhere Zinssätze sind die „Entschädigung“ dafür, dass du länger auf die Verfügung über dein Geld verzichtest.
Wie die Zinsstaffel konkret aussieht, ist eine geschäftspolitische Entscheidung der jeweiligen Bank. Es gibt Angebote mit größeren und kleineren Zinssprüngen. Und dass die Zinssätze mit der Laufzeit ansteigen, ist auch kein Automatismus.
Normalerweise fallen für das Festgeldkonto keine Gebühren an. Das heißt: der Bruttoertrag ist der Nettoertrag, wenn man von Steuern abstrahiert. Ausnahmen bestätigen die Regel: vereinzelt werden für die Konteneinrichtung Entgelte erhoben.
Bei einigen Angeboten muss das Referenzkonto bei der betreffenden Bank geführt werden, bei anderen nicht. Manchmal ist das Festgeldkonto gebührenfrei, aber für das Referenzkonto fallen Gebühren an. Es kommt immer auf die Bank an.
„Sicherheit“ ist ein vielschichtiger Begriff. Bei Bankeinlagen, zu denen Festgeld gehört, ist mit dem Begriff meist Sicherheit vor einer „Bankpleite“ gemeint. Es gibt aber auch noch andere Sicherheits-Aspekte.
Für Festgeldkonten gilt der gesetzliche Einlagenschutz. Danach sind Einlagen bis 100.000 Euro (200.000 Euro bei Gemeinschaftskonten) vor einem Ausfall der Bank geschützt - nicht nur in Deutschland sondern bei jeder Bank mit Sitz in der EU. In Deutschland greifen darüber hinaus die Einlagensicherungssysteme der deutschen Banken, die einen noch viel weitergehenden Schutz vorsehen.
Bei Festgeld-Angeboten von ausländischen Banken auf dem deutschen Markt kommt es darauf an, ob diese einem deutschen Einlagensicherungssystem angehören oder einem System in ihrem Sitz-Land.
Ein ausländisches System muss nicht zwangsläufig den deutschen Standards entsprechen. Das gilt insbesondere für Festgeldangebote von Banken außerhalb des EU-Raums. Hier sollte man immer genauer hinschauen. Festgelder „nach deutschen Regeln“ sind faktisch ausfallsicher.
Kurs- und Wertschwankungen kann es bei Festgeld nicht geben. Du erhältst immer den Betrag zurück, den du angelegt hast. Die Wertsicherheit bezieht sich allerdings nur auf den Nominalwert, nicht auf den realen Wert (also den Wert unter Berücksichtigung von Inflation.)
Festgeldvereinbarungen erfolgen stets auf Basis von Nominalwerten. Real wird der Wert des Festgeldes durch die laufende Inflation gemindert. Dieser Inflationseffekt wirkt sich vor allem bei längeren Festgeldanlagen aus, gilt aber auch für andere Bankeinlagen, die entsprechend lange gehalten werden. Die Verzinsung reicht in der Regel nicht aus, um den Inflationseffekt zu kompensieren.
Festgeld bietet daher zumindest auf längere Sicht keinen wirksamen Schutz vor Inflation. Das Inflationsrisiko lässt sich aber durch überschaubare Anlagezeiträume in Grenzen halten. Die Festgeldanlage ist außerdem immer noch besser als das Geld unverzinst auf dem Girokonto oder niedrigst verzinst auf dem Sparbuch stehen zu lassen.
Bei Festgeldern in fremden Währungen besteht ein Wechselkursrisiko. Wechselkursschwankungen können den in Euro umgerechneten Ertrag einer Festgeldanlage leicht auffressen und sogar zu Verlusten führen - auch das Gegenteil ist möglich, eine überdurchschnittliche Rendite durch eine positive Wechselkursentwicklung.
Auf bestimmte Wechselkurstrends zu spekulieren, ist immer ein Wagnis - je länger in die Zukunft gerichtet, umso waghalsiger.
Selbst Experten liegen bei Wechselkursprognosen oft daneben. Bei Festgeldern in Euro ist das Wechselkursrisiko ausgeschaltet. Überschaubar ist es bei Währungen, die an den Euro gebunden sind (wie die Dänische Krone) oder sich am Euro orientieren (wie die Schwedische Krone, der Schweizer Franken oder einige Währungen von osteuropäischen EU-Ländern).
Die Verfügbarkeit oder Liquidität ist bei Festgeld stark eingeschränkt. Ausnahmsweise zugelassene vorzeitige Verfügungen können teuer werden, weil sie fast immer mit dem Verlust der Verzinsung verbunden sind. Das Liquiditätsrisiko wirkt sich umso stärker aus, je länger die Festlegungsdauer ist.
Festgeld ist nur eine Möglichkeit für Geldanlage bei einer Bank. Andere typische Anlagen sind Tagesgeldkonten oder Spareinlagen - das klassische Sparbuch.
Gemeinsamkeiten und Unterschieden der einzelnen Einlageformen zeigt folgende Tabelle:
Festgeld kommt für dich in Betracht, wenn du bei der Geldanlage auf (Ausfall-)Sicherheit, Zinssicherheit und Sicherheit vor Wertschwankungen Wert legst und das Geld während der Festlegungsdauer nicht benötigt wird.
Die Anlage ist vor allem dann sinnvoll, wenn du heute weißt, wofür du das Geld später einsetzen möchtest und die Termine dafür schon feststehen oder zumindest absehbar sind. Dabei sollte es sich um Vorhaben handeln, die spätestens in einigen Jahren anstehen, nicht etwa in Jahrzehnten.
Um Vermögen für die Altersvorsorge aufzubauen, eignet sich Festgeld weniger - dazu sind die Zinserträge einfach zu niedrig und es gibt besser rentierliche Möglichkeiten am Markt. Ebenso ist Festgeld keine gute Liquiditätsreserve, auch bei kurzen Festlegungsdauern.
Dem steht einfach die mangelnde Verfügbarkeit während der Laufzeit entgegen. Mit einem Tagesgeldkonto bist du flexibler.
Ein Festgeldangebot ist für dich dann lukrativ, wenn die Verzinsung deutlich über der bei Tagesgeld liegt. Das ist nicht immer der Fall. Gerade deshalb ist der Festgeld-Vergleich wichtig. Bei Tagesgeld vergleichbaren Zinsangeboten für das Festgeld kommt es darauf an, was für dich mehr zählt: die Zinssicherheit des Festgeldes oder die flexible Verfügbarkeit des Tagesgelds.
Manchmal bieten Tagesgeldkonten sogar höhere Zinsen als Festgeld-Angebote. Oft sind das lukrative „Einstiegs-Konditionen“. Später werden die Zinsen dann „normalen Verhältnissen“ angepasst. Dieses Risiko hast du bei Festgeld nicht!
Auf dieser Seite wird dir ein Vergleichsrechner angeboten, mit dem du ganz einfach die für dich besten Festgeldangebote ermitteln kannst. Alles was du für den Festgeld-Vergleich eingeben musst, sind gewünschter Anlagebetrag, Festlegungsdauer sowie Angaben zur geforderten Sicherheit (Bonität, Einlagensicherung).
Du bekommst dann die Angebote aufgelistet, die exakt zu deinen Angaben passen.
Bei der Auflistung ist immer der jeweilige Anbieter mit den wesentlichen Festgeld-Konditionen genannt. Du erfährst die Bewertung der Einlagensicherung, die Rendite und den Zinsertrag. Mancher Anbieter schenkt Neukunden einen Willkommensbonus. Das wird dir ebenfalls angezeigt.
Über den Button „zum Anbieter“ gelangst du auf die jeweilige Anbieterseite. Dort sind in der Regel noch mehr Informationen zum Festgeld und zum Anbieter abrufbar und du kannst deine Festgeldanlage direkt abschließen.
Die Verfahrensweise kann sich dabei je nach Anbieter etwas unterscheiden. Wie es genau funktioniert, wird dabei stets gut erklärt.
diplomierter Bankbetriebswirt BankColleg
zertifizierter VR-Gewerbekundenberater RWGA
Über den Autor
Ricardo Tunnissen hat das Bankgeschäft von der Pike auf gelernt. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Bankkaufmann IHK, bei einer regionalen Volksbank, startete er als Privatkundenberater mit einer Veranwortung für über 3.000 eigene Kunden.
Sowohl während seiner Zeit als Finanzierungsspezialist in der privaten Baufinanzierung, sowie als Gewerbekundenberater in der Firmen- und Gewerbekundenabteilung, bildete er sich zum zertifizierten VR-Gewerbekundenberater RWGA weiter.
Es folgte ein berufsbegleitendes Studium zum Bankfachwirt BankColleg, Bankbetriebswirt BankColleg und zuletzt zum diplomierten Bankbetriebswirt BankColleg auf dem Campus Schloss Montabaur.
Erfahre hier mehr über die fachlichen Qualifikationen und die berufliche Expertise vom Autor.
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Ricardo Tunnissen
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